Hallo auch von mir!
Tobi hat ja bereits einiges über unsere Woche in Havanna berichtet, hier kommen also noch meine Fotos nach. Leider sind es auch nach drei Tagen Bilder sortieren noch viel zu viele – kleiner krieg ich die Auswahl aber im Moment nicht mehr, da müsst ihr jetzt einfach durch.
An der schicken Galerie wie in Tobis Beitrag arbeite ich noch…
Die Woche in Kuba war wirklich großartig und in jeder Hinsicht eine Premiere für uns: das erste Mal in der Karibik, das erste Mal Sozialismus – und das erste Mal Pauschalurlaub! Erstaunlicherweise war ja das Paket mit Flug, Hotel und Transfer günstiger – und zwar viel günstiger – als ein einfacher Linienflug nach Kuba, darum haben wir uns gerne auf das Abenteuer eingelassen. Dadurch haben wir auch mal andere Reisebekanntschaften gemacht als sonst, zum Beispiel diese lustigen Polen mit etwas eingerostetem Deutsch. Die Armen wurden leider am schlimmsten Hotel auf dem Weg nach Havanna abgesetzt und wirkten beim Wiedersehen am Flughafen nach einer Woche etwas verstimmt über diese Wahl (aber sonst hat es ihnen wohl auch gut gefallen).

Unser Hotel war zum Glück super und lag im Diplomatenviertel Miramar im Westen Havannas, ungefähr 20 Autominuten von der Altstadt entfernt. An unserem ersten Tag sind wir die Strecke gelaufen und haben so unter anderem direkt den riesigen Friedhof Havannas gefunden (Necropolis Cristobal Colon):





Außerdem sind wir an dem Tag durch Vedado und Havana Centro gekommen, wo von den Touristenmassen in der Altstadt nicht viel zu merken ist. In Centro ging übrigens der erste und letzte Versuch, mir meine Tasche zu klauen, sehr unspektakulär über die Bühne – die beiden Jungs waren nicht nur einen Kopf kleiner als ich, sondern haben sich auch ziemlich ungeschickt angestellt bei der Aktion. Unsicher gefühlt haben wir uns übrigens trotzdem nie; obwohl es ein blödes Gefühl ist mit ein bis zwei kubanischen Monatslöhnen in der Tasche herumzulaufen (der liegt um die 20-25$).
Die weißen Reiher haben wir in Kuba ziemlich häufig gesehen, auch oft als Begleitung einer Kuh (davon hab ich weiter unten noch ein Bild). Außerdem kreisen sowohl über der Stadt als auch auf dem Land große Geier; nur die berühmten Kolibris haben sich leider nicht blicken lassen. 
Am Abend haben wir es dann noch in die Altstadt und an den Malecon, die kilometerlange Strandpromenade, geschafft.







Am zweiten Tag haben wir den Bus genommen und sind direkt in der Altstadt abgesetzt worden. Auf die Besuchermassen in den hübsch sanierten Ecken waren wir nicht wirklich vorbereitet, aber da man einfach nur in eine Nebenstraße gehen muss um dem Trubel zu entkommen, war es erträglich:





Die Mittagshitze haben wir unter einem Baum in Hafennähe ausgesessen, wo nach einer Weile zufällig auch eine Autokarawane vorbeifuhr. Das wir etwas zu sehen bekommen würden war übrigens spätestens dann klar, als unzählige Schulklassen an den Straßenrand gelotst wurden um zu winken (übrigens in getrennten Gruppen):



Die übrigen Bilder von dem Tag sind aus der Altstadt:









Den nächsten Tag haben wir ruhig angehen lassen und sind nur ein wenig durch Miramar geschlendert:




Zum Sonnenuntergang sind wir eher zufällig nochmal ans Meer in Hotelnähe gegangen, vorbei an der russischen Botschaft (der Betonkoloss im zweiten Bild). Anfangs haben wir uns nicht besonders gewundert als uns ein totes Huhn und ähnliches Federvieh im Weg rumlagen, aber nach dem ziemlich eindeutigen Fund einer kopflosen Taube und einem dezenten Blick nach rechts und links war uns dann auch klar, dass die anderen Besucher nicht nur für den Sonnenuntergang am Meer waren. Die Gruppe links von uns warf erst ein Huhn ins Meer, dann eine Kokosnuss und Rum (zumindest der Farbe nach) und zündeten noch eine Kerze an, bevor sie gingen. Ähnliches (aber ohne tote Vögel) machten die beiden einzelnen Damen in weiß, allerdings stand zumindest eine von ihnen noch lange da und hat gerasselt. Leider weiß ich über Santeria nur, dass es Ähnlichkeiten zu Voodoo hat – wäre bestimmt interessant, das nachzulesen. Falls ihr mehr wisst, dürft ihr euer Wissen übrigens gerne teilen. 😉





Die nächsten Fotos sind von unserem Trip ins Valle de Vinales, wo der angeblich beste Tabak der Welt herkommt:



Ich muss gestehen, dass mich die Vorführung, wie man Zigarren rollt, nicht soo brennend interessiert hat, stattdessen also Kükenfotos vom Hof. Sorry, aber die waren einfach zu süß – und flauschig!. 



Der Vollständigkeit halber hier auch zwei Fotos von der „prähistorischen“ Wand von 1999. Anschließend ging es noch in die „Indian Cave“ (die unscharfen Tropfsteinbilder erspare ich euch):



Eigentlich waren wir aber wegen der tollen Karstlandschaft da, die auch UNESCO-geschützt ist. Hier würde ich gerne nochmal mit mehr Zeit hinfahren:



Tags drauf waren wir im Museum der Revolution, dessen Ausstellung einen Neuanstrich mal ganz gut gebrauchen könnte. Ein paar der Bilder habe ich mal mit Bildunterschrift abfotografiert. Highlights waren sonst: Che Guevaras Fotoapparat (aus der DDR!) und ein selbstgebauter Panzer, der für die Revolution gebaut, aber leider nicht rechzeitig fertig wurde:





Abends nochmal Altstadt:











Am letzten Tag haben wir noch den Platz der Revolution gefunden und dort länger als geplant in der Mittagshitze geschmort. Da wir ihn da zufällig erwischt haben sind wir ein wenig mit dem Doppeldecker-Sightseeingbus durch die Gegend gefahren, was eigentlich ganz witzig war und der uns mit Riesenumweg über Miramar schließlich noch ein letztes Mal in die Altstadt gebracht hat. Nach einem letzten Abend auf dem Balkon ging es dann leider auch schon wieder zurück in die kanadische Kälte.










Gleich geht’s aber nochmal nach Montréal – das wird zwar wieder sehr kalt, aber wir freuen uns!
Bis bald 